Ehemaliges Bürgerspital

Marktplatz 5 und 7

Das langgestreckte Bürgerhaus mit Mansardendach diente ab 1715 als Bürgerspital und besitzt Bauteile aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Nach einer Auf­stockung zwischen 1830 und 1850 erfolgte zwischen 1998 und 2000 die Adaptierung zu einem Seniorenheim.

Denkmalschutz

Auszug aus dem Bescheid des Bundesdenkmalamtes vom 10. Mai 1995:

Das ehemalige Bürgerspital der Neufeldner Bürgerspitalstiftung, die vermutlich seit 1265 existiert, befand sich ursprünglich im heutigen Haus Kirchengasse Nr. 10, und wurde 1715 in das gegenständliche, sogenannte Mooshamersche Haus verlegt, das zu einem eingeschossigen Spital mit drei mittleren und drei kleinen Zimmern ausgebaut wurde. 1794 auf Kosten des Bürgers Johann Karl Stölzl niedergerissen und zusammen mit der angrenzenden Liegenschaft im folgenden Jahr vergrößert aufgebaut. Der zunächst ebenfalls nur eingeschossige Neubau von 1794 wurde nach dem Brand von 1830 teilweise, 1850 aber gänzlich aufgestockt, zur gleichen Zeit hofseitig Errichtung von Arrestzellen im Parterre. Neuerrichtung des Dachstuhles nach Brand 1931, Adaptierung für Notwohnungen der Gemeinde 1944.

Das langgestreckte, zweigeschossige, traufständige Gebäude mit Mansarddach mit Dachhäuschen liegt über querrechteckigem Grundriß im Verband der östlichen Häuserzeile des Marktplatzes. 14-achsige Rieselputzfassade über Sockelzone. Im nördlichen Teil eingeschnittene querliegende Kellerfenster. Im Erdgeschoß zwei achsial angeordnete Rechteckportale in Steingewände mit vergitterten Oberlichten, fischgrätartig aufgedoppelte, einflügelige Türblätter. Stabfaschenrahmen der Fenster, zugehörige, nach außen aufgehende Holzkastenfenster mit Sprossenteilung, im Stock sitzende eiserne Steckgitter. Die Fenster im Obergeschoß größer und nach innen öffnend.

Die Hofseite unregelmäßig 12-achsig ausgeteilt. Im Erdgeschoß Granit-Fenstergewände mit Eisenzapfen. Im Fensterstock sitzende Kanteisen-Scherengitter, ein Gitter mit Rautenmuster.

Im Inneren jeweils 3-jochige, abgeriegelte Flure mit Platzlgewölben vom Ende des 18. Jahrhunderts. Kreuzbandbeschlagene Eisentüre nach 1830, in der Hausmitte querliegender, 16-jochiger Gang mit Platzlgewölben über Gurtbögen vom Ende des 18. Jahrhunderts; am nördlichen Ende 3 Joche abgewinkelt, Aufgang zum Obergeschoß. Straßenseitige Räume teilweise mit Platzlgewölben der Bauzeit. Hofseitig Abfolge von zumeist nur einachsigen Räumen mit Kreuzgratgewölbe, vermutlich zum Teil noch aus dem Vorgängerbau, zwei hölzerne Arresttüren von 1850. Ehemalige Waschküche mit gemauerter Feuerstelle. Am nördlichen Flurende Kellerabgang, Unterkellerung des nördlichen Hausteiles mit flachgewölbtem langen Gang, beidseitig tonnengewölbte Räume, sowie ein weiterer sehr niedriger tonnengewölbter Raum am Gangende. Im Obergeschoß flachgedeckt. Im Flur eiserne Dachbodentür, Pfettensparrenstuhl mit Kniestock 1931. 6 Kamine, davon ein schliefbarer abgemauert.

 

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